MUSEUM

MUSEUM

Jagdschloss Kranichstein

Fr: 13:00–17:00 Uhr; Sa, So, Feiertage (auch Ostern): 10:00–17:00 Uhr

Das MUSEUM Jagdschloss Kranichstein zeigt in der Sonderausstellung im Untergeschoss und der Dauerausstellung im Obergeschoss das höfische Leben im Jagdschloss sowie Objekte, die die herrschaftliche Jagd lebendig werden lassen.

Geschichte des Museums

Jagdschloss Kranichstein war über vierhundert Jahre Anziehungspunkt der Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt. Das MUSEUM Jagdschloss Kranichstein steht – wie das Schlossmuseum, das Prinz-Georgs-Palais, das Hessische Landesmuseum und die Mathildenhöhe – im Kontext der Darmstädter Museumslandschaft, die bis heute wesentliche Bestände aus dem hessen-darmstädtischen Fürstenhaus bewahrt und präsentiert.

Im Jahr 1917 begann Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein die jagdhistorische Sammlung seines Hauses im Jagdschloss Kranichstein zusammenzuziehen, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er ließ durch Hofmarschall Kuno Graf von Hardenberg das „Museum der darmstädtischen Jagdkultur“ einrichten, das in seiner Grundsubstanz bereits der heutigen Sammlung entsprach. Diese wurde 1918 in einem ersten Schlossführer von Hardenberg beschrieben. Während sich die umfangreiche Trophäensammlung und einiges Mobiliar bereits zuvor in Kranichstein befanden, kam neben dem großen Bestand jagdlicher Bilder noch die wertvolle Kollektion von Waffen und Jagdgeräten hinzu.

Ab 1939, bedingt durch die Kriegsereignisse, führte man die Gebäude vorübergehend einer sozialen Nutzung und Ausbildungszwecken zu, bis die Stiftung Hessischer Jägerhof das Schloss 1952 von Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein übernahm und kurz darauf das Museum wieder aufleben ließ.

Im Jahr 1988 machten wesentliche Baumängel die Schließung des Museums und eine aufwendige Restaurierung des gesamten Gebäudekomplexes notwendig. Das sanierte Gebäude mit dem neu konzipierten „Rundgang zur Geschichte der Jagd“ konnte gleichzeitig mit der kulturgeschichtlichen Abteilung 1998 wiedereröffnet werden. Seit 2012 bedindet sich im Untergeschoss die neu eingerichtete Sonderausstellung „Logistik der Jagd“.

Ausstellung

Im Obergeschoss des Jagdschlosses ist eine Reihe fürstlicher Salons im Stil des 18. Jahrhunderts eingerichtet, als das Schloss Zentrum prunkvoller höfischer Jagden war. Zahlreiche Hirschtrophäen zeugen von der Jagdleidenschaft der Darmstädter Landgrafen.

Epochenräume

Die kulturgeschichtliche Sammlung umfasst eine Vielzahl von Jagdgemälden Darmstädter Maler, wertvolle Tapisserien sowie Möbel im Stil des Barock und Rokoko.Die stilistisch nach Epochen eingerichteten Schauräume des Kleinen Hirschgangs mit Interieurs von der Renaissance bis zum Historismus verdeutlichen historische Wohnformen und versetzen Besucher in die Regierungszeiten Hessen-Darmstädtischer Regenten.

Jagdleidenschaft

Von der Jagdleidenschaft der Landgrafen kündet die Galerie imposanter Hirschtrophäen sowie eine beeindruckende Waffensammlung. Prachtvoll ornamentierte Radschloßgewehre mit Perlmutt- und Elfenbeineinlagen zeugen von der hohen Handwerkskunst der Büchsenmacher jener Zeit. Damastläufe, kunstvolle Schaftverschneidungen und Gravuren finden sich an den zahlreichen Steinschloßgewehren sowie Perkussionswaffen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Windbüchsensammlung aus der Zeit von Landgraf Ludwig VIII. Kostbare Armbrüste sowie reich dekorierte Blankwaffen ergänzen die Waffensammlung. Eine Kabinettausstellung zeigt wichtige Accessoires bei der Jagd: Pulver- und Zündkrautflaschen, Weidbesteck sowie Jagdtaschen zeigen mit ihrer Vielfalt an Formen und Materialien höchste Kunstfertigkeit. Die Sammlung von Jagdmedaillen enthält numismatische Kostbarkeiten ersten Ranges. Ludwig VIII hat 150 Medaillen zu verschiedensten Anlässen prägen lassen, um damit die eigene Person oder wichtige Ereignisse, vor allem jagdlichen Charakters, zu verherrlichen.