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Außengelände

Vor den Toren Darmstadts, eingebettet in die reizvolle Kulisse des Kranichsteiner Waldes, lädt das weitläufige Außengelände des Jagdschlosses Kranichstein zu erholsamen Momenten inmitten der Natur ein. Ob beim Wandern, Radfahren, Joggen oder entspannten Schlendern – die abwechslungsreiche Landschaft rund um das historische Schloss begeistert Naturliebhaber und Ruhesuchende gleichermaßen. Der malerische Backhausteich, einst der Badeteich der Tochter Queen Victorias, bietet heute eine friedvolle Atmosphäre und einen einzigartigen Rückzugsort zur Vogelbeobachtung oder zum Innehalten.

Schon Prinzessin Alice von Großbritannien schwärmte 1865 von „unserem schönen Kranichstein“ – ein Gefühl, das auch heute noch viele Besuchende bei einem Spaziergang durch den Schlosspark, einem Ausflug ins bioversum oder bei Kaffee und Kuchen teilen.

Der Backhausteich

Der Backhausteich stammt aus der Anfangszeit des Jagdschlosses, er wurde bereits zur Zeit von Georg I. als Fischteich angelegt. Heute ist er ein Naherholungsgebiet und Biotop.

Vom Fischzuchtteich zum Landschaftspark

Da der Teich rein funktionalen Zwecken diente, wurde er ursprünglich rechteckig angelegt. Die Hauptfunktion war die Fischzucht, daneben wurde auch Wassergeflügel wie Enten gefangen. Fische und Wasservögel dienten der Versorgung der Hofgesellschaft. Den Namen hat der Teich vom in unmittelbarer Nähe gelegenen Backhaus erhalten. Dieses wurde außerhalb der Schlossmauern gebaut, um im Brandfall nicht das Jagdschloss zu gefährden. Das Backhaus wurde im 18. Jahrhundert abgerissen. Heute ist leider nur noch der Name erhalten.

Im 19. Jahrhundert wurde die Schlossanlage nicht mehr als Jagdschloss, sondern als Sommersitz genutzt. 1857/58 wurde der Schlosspark nach Plänen des Hofgartendirektors Schnittspahn in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Damals erhielt auch der Backhausteich seine heutige Form mit den geschwungenen Uferlinien im hinteren Bereich und einer Insel, die aus dem Aushubmaterial der Uferumgestaltung aufgeschüttet wurde.

Heute dient der Backhausteich am Jagdschloss als Ausflugsziel, an dem vor allem an den Wochenende viele Spaziergänger unterwegs sind.

Sanierung des Backhausteichs

Bootsfahrt auf dem Backhausteich.

Durch das Laub der Bäume rund um den Backhausteich und die Ausscheidungen der Wasservögel kommt es dauerhaft zu einem großen Eintrag von organischem Material in den Teich. Im Laufe der Jahrzehnte ist daraus eine über einen Meter dicke Schlammschicht geworden. Die meisten Wassertiere leben jedoch nicht in solchen sauerstoffarmen Bereichen, sondern benötigen sauerstoffreiches Wasser.

Eine Sanierung des Teiches mit dem Ziel, diese sauerstoffarme Schlammschicht zu reduzieren war unumgänglich, was sich jedoch logistisch und auch finanziell als schwierig herausstellte. Neben den enormen Kosten schied ein Ausbaggern schon allein dadurch aus, dass es keinen Zufahrtsweg für schwere Fahrzeuge zum Gewässer gibt. Außerdem würde dieser radikale Eingriff das Biotop vollständig zerstören und die Wasserfläche für längere Zeit den Tieren nicht zur Verfügung stehen.

Naturverträgliche Teichsanierung

Die Stiftung Hessischer Jägerhof hat sich für eine schonende Gewässersanierung entschieden, bei der zwischen Wasser und Schlammschicht perforierte Schläuche verlegt werden. Durch einen Kompressor wird Luft in die Schläuche gepumpt, die durch die feinen Öffnungen nach oben perlt. Diese Sauerstoffzufuhr im bodennahen Wasser bewirkt eine Kompostierung der Schlammschicht und somit auch eine Verbesserung der Wasserqualität.

Die Belüftungsschläuche bleiben dauerhaft im Teich und müssen regelmäßig umgelegt und gewartet werden. In den ersten Jahren wird ständig belüftet, später nur während der Vegetationsperiode. Der Schlammabbau und die Entwicklung der Wasserqualität werden regelmäßig dokumentiert. Auf unserer Homepage können Sie verfolgen, wie sich der Teich weiter entwickelt.

Dank der Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sind wir also guten Mutes, dass der Backhausteich wieder im alten Glanz erstrahlt!

Bewohner des Backhausteichs

Trotz der Verschlammung bietet der Backhausteich vielen Tieren einen Lebensraum. Neben den Wasservögeln bewohnen auch zahlreiche Fische, Insekten sowie ihre Larven das Gewässer. Besonders sind die handgroßen Teichmuscheln, die mit dem Bitterling, einem kleinen Fisch in Symbiose leben. Die Fische legen ihre Eier in der Muschel ab, wo sie geschützt heranwachsen. Andererseits wachsen die Larven der Muschel in Haut und Kiemen des Wirtsfisches heran ohne diese stark zu schädigen.

Der Schlosspark

Der Schlosspark am Jagdschloss Kranichstein hat eine wechselvolle Geschichte vom Wirtschaftshof bis zum englischen Landschaftsgarten durchlebt.

Wiederherstellung des historischen Parks

Der weitläufige Schlosspark von Jagdschloss Kranichstein wurde im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten angelegt, heute ist er ein Gartendenkmal. Er hat schon einige Veränderungen erlebt und ist nun in die Jahre gekommen. Mit der Unterstützung durch Experten des Landesamts für Denkmalpflege in Wiesbaden arbeiten wir momentan daran, dem Park sein altes Erscheinungsbild zurückzugeben. Es sollen die alten Wege wieder freigelegt, und vor allem der ursprüngliche Baumbestand durch Nachpflanzung wieder hergestellt werden. Diese Planungen sind in einem Parkpflegewerk festgehalten, einem Instrument der Gartendenkmalpflege. Es basiert auf der Analyse und Dokumentation historischer Gärten und enthält die sorgfältige Pläne zur Pflege, Erhaltung und Restaurierung, es muss mit allen beteiligten Stellen abgestimmt werden. Dieses verbindliche Parkpflegewerk regelt auch die Nutzung des Schlossparks, etwa bei Veranstaltungen.

Im Schlosspark wird geforscht!

Blühwiesen als Lebensraum für zahlreiche Insekten

Artenreiche Wiesen sind dafür bekannt, vielen verschiedenen Insekten einen Lebensraum zu bieten. Heuschrecken, Käfer, Wanzen und Schmetterlinge sind nur einige der Insekten die auch hier auf den Wiesen des Jagdschlosses Kranichstein entdeckt werden können. Die Insekten sind wichtig als Nahrung für Vögel und als Bestäuber zum Teil auch wichtig für unsere Nahrung. Durch das Mähen der Wiesen werden jedoch durch den Mahdvorgang selbst viele Insekten getötet oder ihre Rückzugsgebiete und Nahrungsressourcen zerstört. Doch welche Insekten betrifft das und welche Arten der Mahd sind weniger problematisch als andere? Wie beeinflusst das benutzte Mahdgerät die Gefahr für die Insekten, die auf den Flächen leben? Und wie kann man durch die Wahl des Mahdzeitpunkts, den Weg des Mähgeräts und die Schnitthöhe Einfluss darauf nehmen?

Projekt BioDivKultur

Hier setzt das Projekt BioDivKultur (Biodiversitätskulturen in Stadt und Land) an, das versucht einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität auf Grünlandflächen zu leisten. Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaftler*innen der Technischen Universität Darmstadt arbeiten zusammen mit Partnern aus der Praxis. Auch wir sind neben dem BUND und der Stadt Darmstadt als Praxispartner mit dabei. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, wie Biodiversität kommunikativ, politisch und praktisch stärker in die Grünflächengestaltung integriert werden kann. Das Projekt BioDivKultur wird im Rahmen der FEdA „BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt“ zum Thema Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefördert.

Forschung für die Artenvielfalt

Die Biolog*innen des Projekts fokussieren sich dabei auf einen besseren Insektenschutz auf offenen Grünflächen, insbesondere im Zusammenhang mit der Mahd. Das Ziel der Untersuchungen ist die Erfassung der Insektenfauna auf Grünflächen. Die Beprobung der Insekten erfolgt vor und nach der Mahd mit verschiedenen Mähgeräten über das Absaugen mittels eines sogenannten Biozönometers auf einer Fläche von einem Quadratmeter. Auf diese Weise soll ermittelt werden, wie insektenschonend oder -schädigend welche Mähgeräte und -prozesse sind und welche Schutzmaßnahmen eingesetzt werden können. Die aktuellen Forschungsarbeiten im Schlosspark im Rahmen einer Masterarbeit dienen als Vorstudie für die Experimente auf zahlreichen verschiedenartigen Grünflächen, die im Sommer 2022 durchgeführt werden.

Wir erhoffen uns von dem Projekt neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen auch Impulse für die zukünftige Bewirtschaftung des Schlossparks, in dem dann auch im Frühjahr (sogar nach historischem Vorbild) Blühwiesen zu bewundern sein werden.

Baumpaten gesucht!

Den Stürmen der letzten Jahre und auch Krankheiten sind viele der alten Bäume zum Opfer gefallen. Manche der alten Riesen mussten gefällt werden, weil sie umzustürzen drohten und damit eine Gefahr für die Parkbesucher darstellten. Dank der Übernahme von Baumpatenschaften konnten wir bereits einige Bäume nachpflanzen. Es liegt jedoch noch einiges vor uns, bis die geplanten Maßnahmen des Parkpflegewerks umgesetzt sind. Finanziell ist das eine große Herausforderung für die Stiftung Hessischer Jägerhof. Mit Ihrer Hilfe können wir die Aufgabe stemmen.

Mit einer Baum-Patenschaft unterstützen Sie die aufwändigen Maßnahmen zur Sicherung der alten Bäume und ermöglichen, dass neue Bäume gepflanzt werden. Abhängig von Art und Größe eines Baumes liegen die Kosten für die Pflanzung  zwischen 1000 € und 20.000 € pro Baum, da wir bereits größere Bäume nachpflanzen müssen, die sich schon bald ins Erscheinungsbild des Schlossparkes einfügen.

Sie können mit Ihrer Spende die Gesamtkosten für die Pflanzung eines Baumes finanzieren oder eine ‚Teilpatenschaft‘ übernehmen: Ob große oder kleine Spende, wir sind in jedem Fall sehr dankbar für Ihre Breitschaft uns zu unterstützen! Aus unserer Pflanzliste können Sie sich übrigens, wenn Sie möchten, Ihren Wunsch-Baum aussuchen und auch bei der Pflanzung dabei sein! Außerdem erhalten alle Baumpaten eine Urkunde.

Jahreskarten für Baumpaten

Ab einer Spende von 100 € bekommen Sie eine Jahreskarte für den Besuch von bioversum und MUSEUM Jagdschloss Kranichstein, ab einer Spende von 600 € erhalten Sie neben der Jahreskarte eine Patenurkunde und wenn sie damit einverstanden sind, werden Sie zusätzlich auf einem Baumschild als Baumpate eingetragen. Somit eignet sich die Baumpatenschaft auch als schönes Geschenk, zum Beispiel zur Hochzeit oder Taufe.

Bankverbindung

Empfänger: Stiftung Hessischer Jägerhof
Sparkasse Darmstadt
IBAN:
DE75 5085 0150 0008 0080 86
Verwendungszweck: ‚Baumpate‘
Bei Spenden über 20,00 € wird auf Wunsch eine Spendenquittung ausgestellt!

Wir beantworten Ihnen gerne weitergehende Fragen zu den Baumpatenschaften am Telefon:
 06151 – 97 111 8 – 23 (Onno Faller, Geschäftsführerin & Kuratorin)